AKTUELL

Power of Print Award 2016

Der Vorstand der Schirner Zang Foundation freut sich, die Entscheidung der Jury, die auch in diesem Jahr das stärkste Stück gedruckter Kommunikation für den POWER OF PRINT AWARD 2016 ausgewählt hat, bekanntzugeben:

Dir Gewinner des POWER OF PRINT AWARD 2016 ist die Chefredaktion von BILD für „BILD ohne Bilder“. Und es sind die Verantwortlichen all der Print-Titel, die das Bild des ertrunkenen syrischen Flüchtlingsjungen Ayan (3) gedruckt haben.

Bild 11. Okt. 2016, Foto: Sybill Schneider

Bild 11. Okt. 2016, Foto: Sybill Schneider

In den Tod getrieben Der Flüchtlingsjunge Alan am Strand von Bodrum in der Türkei Fotografin: Nilüfer Demir

In den Tod getrieben
Der Flüchtlingsjunge Alan am Strand von Bodrum in der Türkei
Fotografin: Nilüfer Demir

LeadAwards 2016

“Artist for Safer Sex”, die HIV/AIDS-Präventions- und Spendenkampagne der Schirner Zang Foundation wurde bei dem LeadAwards 2016 als “Kampagne des Jahres” ausgezeichnet.

"SafySex"-Kampagne von Schirner Zang Foundation, Ausstellung "Visual Leaders", Deichtorhallen Hamburger, 27. Aug. - 30. Okt. 2016

„SafySex“-Kampagne von Schirner Zang Foundation, Ausstellung „Visual Leaders“, Deichtorhallen Hamburger, 27. Aug. – 30. Okt. 2016

"SafySex"-Kampagne von Schirner Zang Foundation, Ausstellung "Visual Leaders", Deichtorhallen Hamburger, 27. Aug. - 30. Okt. 2016

„SafySex“-Kampagne von Schirner Zang Foundation, Ausstellung „Visual Leaders“, Deichtorhallen Hamburger, 27. Aug. – 30. Okt. 2016

Photoserie „Bye Bye“ auf der Biennale
„Image“ 2016 in Vevey, Schweiz

Michael Schirner appropriates a series of historical snapshots by working on images found in newspapers and on the Internet. From Robert Capa’s picture of a falling Republican soldier in 1936 to video surveillance images of the last time Princess Diana was seen alive in 1997, the artist erases elements which would a priori make these images instantly recognisable. This clever process compels visitors to search their photographic memory to reconstruct the whole image and the historical event to which to refers. ( http://www.images.ch/en/festival-en/program/artists/michael-schirner/

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale "Image" 2016 in Vevey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale „Image“ 2016 in Vevey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale "Image" 2016 in Vivey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale „Image“ 2016 in Vivey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale "Image" 2016 in Vevey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale „Image“ 2016 in Vevey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale "Image" 2016 in Vevey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale „Image“ 2016 in Vevey, 10. September – 2. Oktober 2016

ARTISTS FOR SAFER SEX

24 internationale Fotokünstler sagen HIV/AIDS den Kampf an und zeigen wie man’s macht

Ein erigierter Penis mit Hand und Kondom – 24 Mal in Szene gesetzt von renommierten internationalen Fotokünstlern und organisiert von Kexin Zang, Kreativdirektorin und Frau der Werbelegende Michael Schirner. Sie startet „Artists for Safer Sex“, die HIV/AIDS-Präventions- und Spendenkampagne der Schirner Zang Foundation. Ihr Ziel: durch aufmerksamkeitsstarke Texte und Bilder den Gebrauch von Kondomen zu steigern und Spenden für die HIV-Forschung zu sammeln. Die Safy Sex Fotos werden vorab nicht gezeigt, sondern nach dem Prinzip „Bilder im Kopf“ als reine Text-Anzeigen in gedruckten und digitalen Medien beschrieben und mit ihrem Erscheinungstermin auf der Kampagnen-Website angekündigt. Das erste „Safy“ wird am 25. Juni enthüllt – danach weitere 23 Safys, jeweils Samstags auf www.safy-sex.de.

Kampagne-Website

Kampagne-Website

Doppelseitige Anzeige der "Artists for Safer Sex" - Kampagne in Playboy

Doppelseitige Anzeige der „Artists for Safer Sex“ – Kampagne in Playboy

Beitrag in Playboy über die #SafySexPhotoContest

Beitrag in Playboy über die #SafySexPhotoContest

Doppelseitige Anzeige in SPEX

Doppelseitige Anzeige in SPEX

WORLD GALLERY

Der Gewinner des Power of Print Award 2015

Michael Schirner zur Preisverleihung am 29. 10. 2015 in den Hamburger Deichtorhallen:

Meine Damen und Herren, der Power of Print Award ist ein Förderprojekt der gemeinnützigen Schirner Zang Foundation.

Unsere Stiftung ­fördert Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung. ­ Sie ist eine Plattform, auf der sich die ideenreichsten Künstler, Designer, Forscher und Unternehmer Europas und Asiens treffen und miteinander zusammenarbeiten.

Die Jury der Schirner Zang Foundation zeichnet jedes Jahr das innovativste Beispiel gedruckter Kommunikation mit dem Power of Print Award aus. Ich habe die Ehre, Ihnen die Entscheidung unserer Jury, bekanntzugeben:

Der Gewinner des Power of Print Award 2015 der Schirner Zang Foundation ist die iPhone 6 Kampagne “World Gallery” von Apple.

Die Jury begründet ihre Entscheidung so:

“Mit dieser großartigen Plakat- und Anzeigenkampagne hat Apple es geschafft, unsere gesamte bebaute Umwelt in eine eindrucksvolle Kunstgalerie zu verwandeln und die Menschen mit einer wundervollen Ausstellung von mehr als 70 hervorragenden iPhone 6 Fotografien von Profifotografen und Amateuren zu faszinieren.

Damit beweist Apple unsere These, dass gute, ästhetisch anspruchsvolle Werbung die wahre Kunst unserer Zeit ist.

Der Satz von Joseph Beuys muss entsprechend ergänzt werden: “Jeder Mensch ist ein Künstler, vorausgesetzt, er hat ein iPhone von Apple.”

https://fstoppers.com/contests/17-outstanding-photos-apples-shot-iphone-6-world-gallery-61493


Titelseite von BILD am 8. September 2015

Titelseite von BILD am 8. September 2015

BILD feiert 30 Jahre BILDER IM KOPF von Michal Schirner

BILD feiert 30 Jahre BILDER IM KOPF von Michal Schirner

OHNE BILDER

BILD vom 8. September 2015

Zum 30jährige Jubiläum der 1. Ausstellung BILDER IM KOPF von Michael Schirner in Hamburg 1985 ließ Kai Diekmann die BILD vom 8. September 2015 ohne Bilder drucken.

Kommentare in bild.de

http://www.bild.de/news/inland/darstellungsform-bilder/keine-bilder-in-bild-reichelt-warum-wir-uns-zwingen-muessen-hinzuschauen-42487776.bild.html

http://www.bild.de/news/inland/ausstellung/vor-30-jahren-in-hamburg-fotoausstellung-ohne-fotos-42487780.bild.html

Michael Schirner, Do you wanna see me naked, lover? Do you wanna peek underneath the cover? in: Haut und Hülle, Umschlag und Verpackung, Hrsg. Ute Seiderer und Michael Fisch, Rotbuch Verlag, Berlin 2014

Michael Schirner, Do you wanna see me naked, lover? Do you wanna peek underneath the cover? in: Haut und Hülle, Umschlag und Verpackung, Hrsg. Ute Seiderer und Michael Fisch, Rotbuch Verlag, Berlin 2014

Haut und Hülle, Innenseite

Haut und Hülle, Innenseite


DO YOU WANNA SEE ME NAKED

Michael Schirner in „Haut und Hülle“

Michael Schirner, Do you wanna see me naked, lover? Do you wanna peek underneath the cover? in: Haut und Hülle, Umschlag und Verpackung, Hrsg. Ute Seiderer und Michael Fisch, Rotbuch Verlag, Berlin 2014

Zu diesem Buch

In Haut und Hülle setzen sich 23 international anerkannte Autoren, Wissenschaftler und Künstler mit Techniken und Praktiken des Verschleierns und Verkleidens in der Sprache und in der Malerei, mit der Bedeutung von Verpackungen im Handel und in der Industrie sowie der menschlichen Haut als Repräsentation des eigentlichen Ich auseinander. Von der „Haut“ als erste Hülle des Menschen über die zu verpackenden, verhüllenden Dinge als Konsum- oder Ziergegenstände bis hin zu Michael Schirners Beitrag Do you wanna see me naked, lover? Do you wanna peek underneath the cover…


BILD, 9. Juli 2014, Seite 1 der 6seitigen WM-Strecke

BILD, 9. Juli 2014, Seite 1 der 6seitigen WM-Strecke

BILD, 15. November 2014

BILD, 15. November 2014

OHNE WORTE

Der Gewinner des Power of Print Award 2014

Michael Schirner zur Preisverleihung am 14. 11. 2014 in der Hamburger Markthalle:

„Guten Abend, meine Damen und Herren, vor zwei Jahren haben meine geliebte Frau, die chinesische Künstlerin und Kommunikationsdesignerin Kexin Zang, und ich die Schirner Zang Foundation ins Leben gerufen. Unsere Stiftung ist so wie wir: Da wir beide deutsche und chinesische Künstler, Designer, Forscher und Unternehmer sind, machen wir unsere Stiftung zur Plattform, auf der die ideenreichsten europäischen und asiatischen Künstler, Designer, Forscher und Unternehmer sich treffen und zusammenarbeiten.

Ein Förderprojekt der Schirner Zang Foundation ist der Power of Print Award. Mit ihm zeichnet die Foundation in diesem Jahr zum ersten Mal die herausragendste Leistung visueller Kommunikation in Zeitungen, Zeitschriften, Anzeigen oder Plakaten aus.

Zum diesjährigen Preisträger muss ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen:
An einem Morgen in diesem Sommer am Zeitungsstand traf mich eine Titelseite wie der Blitz aus heiterem Himmel. Ich rief sofort Markus Peichl von der Lead Academy an und sagte ihm: „Der Gewinner unseres Power of Print Award für das stärkste Stück bedruckten Papiers diesen Jahres, ist der Beitrag …“ und Markus ergänzte: „… den wir jetzt auch gerade in der Jury der Lead Awards auszeichnen.“

Heute darf ich Ihnen das offizielle Juryergebnis verkünden: Der Gewinner des Power of Print Award und der Lead Awards in Gold für den besten Zeitungsbeitrag des Jahres ist die 6seitige WM-Strecke zum 7:1 mit der genialen Titelzeile „Ohne Worte“ in BILD vom Mittwoch, den 9. Juli 2014.“

Die Redaktion von BILD hat es geschafft, die Emotionen der Nation mit zwei Worten auszudrücken: „Ohne Worte“.
BILD ohne Worte sind 6 Seiten mit den besten Bildern unserer Torschützen des 1:0, 2:0, 3:0, 4:0, 5:0, 6:0, 7:0.
BILD ohne Worte ist eine logistische Meisterleistung: Über Nacht wurde die Struktur des Blatts auf den Kopf gestellt, um diese Strecke einzuplanen.
Mit BILD ohne Worte hat die Redaktion bewiesen, dass die gedruckten Medien eine Kraft haben, von der die digitalen Medien nur träumen können.

http://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg-leute/gold-fuer-bild-38575004.bild.html

Arbeiten der Serie "Pictures in our Minds"

Arbeiten der Serie „Pictures in our Minds“

Arbeiten der Serie "BYE BYE"

Arbeiten der Serie „BYE BYE“

DAILY MEMORIES

Kunstmuseum Magdeburg

Michael Schirner ist mit 14 Werke der Serie BYE BYE und 4 Werke der Serie PICTURES IN OUR MINDS in der Gruppenausstellung DAILY MEMORIES vertreten.

Ausstellung vom 15. November 2014 bis 28. Februar 2015

Kunstmuseum Magdeburg
Regierungsstraße 4-5
39104 Magdeburg


Einladung zur Vorstellung von "Some Book" mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013

Einladung zur Vorstellung von „Some Book“ mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013

ART MEETS ADS

Michael Schirner

Mit der Gleichsetzung von Werbung und Kunst, mit Büchern wie „Werbung ist Kunst“, Ausstellungen wie „Art meets Ads“, Kampagnen wie „schreIBMaschinen“, Medienkunstserien wie „Pictures in our Minds“ habe ich mich für die Überwindung der Grenzen zwischen angewandter und freier Kunst eingesetzt und bewiesen, dass die besten Ideen der Werbung aus der Kunst kommen und die besten Ideen der Kunst aus der Werbung.

Vorstellung von "Some Book" mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013, Foto: Tom Zander

Vorstellung von „Some Book“ mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013, Foto: Tom Zander

DAS JÜNGSTE GERICHT

Angefangen hatte das vor 36 Jahren, als mich der Verband der Plakatunternehmen eingeladen hatte, auf seiner Jahreshauptversammlung in Stuttgart einen Vortrag vor 800 Leuten aus Werbung, Marketing und Medien zu halten. Mit einem Exkurs in die Kunstgeschichte erfand ich die Werbung neu und schrieb ein bisschen Werbegeschichte.

Ich hatte ein paar Dias mit, auf denen standen die Kernsätze meines Vortrags. Zu jedem Dia erzählte ich ein bisschen. Auf dem ersten stand der Satz, der im Publikum – dann in der gesamten Werbebranche und in den Medien – einen lustvollen Schmerzensschrei auslöste: „Werbung ist Kunst.“ Ich wechselte das Dia und da stand: „Konrad Henkel ist Julius der Zweite.“ Das war etwas übertrieben, denn Henkel war nun wirklich nicht für die Schönheit der deutschen Werbung bekannt. Das überging ich, indem ich verkündete, Männer wie Konrad Henkel spielten heute die Rolle, die Julius der Zweite, Giuliano de‘ Medici und Francesco Sforza in der Renaissance gespielt hatten. Die Adligen und Kirchenfürsten der Vergangenheit sind heute die Wirtschaftsfürsten, die Mäzene, die Werbekünstler beauftragen, die Größe, die Klugheit und die Taten der Unternehmen für alle Welt sichtbar darzustellen. Und da die Taten der Fürsten heute ihre Produkte sind, und das Mittel, die Produkte kunstvoll auszudrücken, die Werbung, ist Werbung als Mittel der Selbstdarstellung der Wirtschaftsfürsten an die Stelle der Kunst getreten.

Vorstellung von “Some Book” mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013, Bild: Tom Zander

Vorstellung von “Some Book” mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013, Bild: Tom Zander

Ich sagte, das Jüngste Gericht von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle sei heute der außen knusprige, innen zarte Kartoffelpuffer von Pfanni und zeigte das Dia mit der Abbildung unseres Pfanni-Großflächenplakats mit dem riesigen Kartoffelpuffer und der Überschrift: Das jüngste Gericht.

Ich nutzte die Gelegenheit, um mit den Unternehmern im Publikum ein wenig ins Gericht zu gehen; ich wollte ihnen angesichts des knusprigen Kartoffelpuffers Appetit machen auf ihre Rolle als Fürsten, die sich fürstlich verhalten, wenn es um ihre Werbung geht. Ich forderte sie auf: „Begreifen Sie, dass Ihre Werbung Ihre Kunst ist, dass Sie der Mäzen Ihrer Werbekunst sind, dass diese Kunst Ihre Größe, Ihre Intelligenz, Ihre Sensibilität ausdrückt, dass sie Ihr Denkmal ist, Ihr Petersdom.“ Und den Artdirectoren rief ich zu: „Begreift, dass Ihr die Raffaels von heute seid und Eure Plakate, Anzeigen, Filme die Skulpturen und Paläste des Jahrhunderts.“

ART MEETS ADS

Meine These der Gleichsetzung von Werbung und Kunst ist zur erfolgreichen Strategie von Wirtschaft und Kunst geworden. Dass Werbung nicht nur Werbung ist und Kunst nicht nur Kunst, sondern beide sich auf der Ebene der Ästhetik und Kommunikation treffen, haben wir 1991 in der Ausstellung „Art meets Ads“ in der Düsseldorfer Kunsthalle gezeigt. Jürgen Harten, der Direktor der Kunsthalle, und ich kuratierten für die Ausstellung Arbeiten von internationalen renommierten Künstlern, deren Werke der Werbung sehr nahe kommen, sowie Arbeiten von Werbekreativen, die den Werken der Künstler ebenbürtig sind. In der Ausstellung hingen  Kunstwerke neben Plakaten internationaler Kampagnen: z. B. Benetton neben Jeff Koons neben Lucky Strike neben Damien Hirst neben Milka neben Martin Kippenberger neben Camel neben Jenny Holzer etc.

Vorstellung von “Some Book” mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013, Bild: Tom Zander

Vorstellung von “Some Book” mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013, Bild: Tom Zander

PICTURES IN OUR MINDS

Ein Beispiel dafür, wie aus dem Werbeauftrag eines Medienunternehmens eine Serie von Medienkunstwerken wurde, die ständig aktualisiert bis heute in Museen und Galerien ausgestellt und verkauft wird, sind meine Bilder der Serie „Pictures in our Minds“.

Der Intermedia-Kongress 1985, die Messe der neuen Medien in Hamburg, war der Anlass. Hier wollte das Magazin STERN ein Zeichen setzen und die Kraft und Überlegenheit des gedruckten Mediums exemplarisch demonstrieren. Für die Demonstration des Printmediums galt es, ein Ausstellungskonzept zu finden, eine Form der Präsentation für die stärksten Bilder, die je in Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht wurden. Uns war klar, dass es nicht damit getan war, die bekannten Bilder in einer Fotoausstellung nebeneinander zu hängen.

Wir wollten die Technik der Kommunikation von Imaginärem in der Kunst auf die Spitze treiben, indem wir uns weit entfernten von Referenzen auf Außenliegendes, uns stattdessen auf das Innere des Betrachters, seine Fantasie- und Gedankenarbeit beziehen. Wir machten den Betrachter zu seinem Medium: Die Hardware ist sein Gehirn, die Software seine Imagination, auf seiner Festplatte sind alle Bilder, die in seinem Kopf gespeichert sind. Deshalb gaben wir dem Projekt den Titel „Pictures in our Minds“.

Vorstellung von “Some Book” mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013, Bild: Tom Zander

Vorstellung von “Some Book” mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013, Bild: Tom Zander

Die Besucher der legendären Ausstellung, die zum ersten Mal in den Hamburger Messehallen gezeigt wurde, betraten eine Fotoausstellung ohne Fotos. Statt der Bilder sahen sie schwarze Tafeln, auf denen in weißer Schrift die Beschreibungen bekannter Fotos zu lesen sind.

„Der Fußabdruck des ersten Menschen auf dem Mond“


„Das Portrait Che Guevaras“


„Marilyn Monroe auf Subway-Luftschacht“


Die Texte auf den Tafeln des imaginären Museums ließen die Bilder in den Köpfen der Betrachter entstehen. Hier war nur noch die Imagination des Betrachters gefordert, das Schwarze der Tafeln aufzuhellen. Das ist die Kunst der Zukunft: Das Bild muss es aushalten können, ganz in der Imagination zu verschwinden. Der Text, und vor allem der Autor, müssen dasselbe aushalten können.

Vorstellung von “Some Book” mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013, Bild: Tom Zander

Vorstellung von “Some Book” mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013, Bild: Tom Zander

Die Akademie fürs Denken mit dem Knie

1981 machten wir eine Ausstellung mit dem Titel „Werbung als Kunst“. Joseph Beuys kam zur Ausstellungseröffnung in die Galerie von Hans Mayer in Düsseldorf. Später auch Andy Warhol. Eine hochkarätige Jury hatte die besten Kampagnen für die Ausstellung ausgesucht.

Beuys signierte unser Plakat mit dem Wort schreIBMaschinen. Und auf unsere Anzeige für Hubert Burdas BUNTE schrieb er: „Hubert muss kommen“. Ich rief Burda an und am nächsten Tag trafen wir uns alle in der Ausstellung: Beuys, Burda, Warhol, Hans Mayer und ich. Warhol war begeistert von den ausgestellten Anzeigen und Plakaten und zitierte aus seiner Philosophy from A to B and Back Again:

Making money is art and working is art and good business is the best art.

Beuys wiederholte seine alte Forderung, dass jeder Mensch die Chance haben sollte, wie ein Künstler zu arbeiten:

„Jeder Mensch ist ein Künstler.“

Hans Mayer war da etwas anderer Meinung und fragte:

„Wenn jeder Mensch ein Künstler ist und alles Kunst, wo ist dann der Unterschied?“

Ich beruhigte ihn. Wenn jeder ein Künstler ist, dann ist der Unterschied der: Entweder ist er ein Künstler, der gute Kunst macht, oder einer, der keine gute Kunst macht. Gute Künstler denken und arbeiten anders als die anderen. Darauf Beuys:

„Ich denke sowieso mit dem Knie.“

Womit er meinte, dass lineares, logisches Denken mit Kopf oder Gehirn der Komplexität des künstlerischen Denkens nicht entspräche. Deshalb denken gute Künstler kreuz und quer und um die Ecke. Und das gehe nur mit dem Knie.

Ich sagte, ich würde gern eine Schule aufmachen, wo die besten Künstler und Denker das künstlerische Denken von Führungskräften fördern. Und ich fragte Beuys, wie er den Namen finde:

Die Akademie fürs Denken mit dem Knie

Nicht schlecht, meinte Beuys. Toll, sagte Hubert Burda und riet mir, dafür eine Stiftung ins Leben zu rufen.

Vorstellung von “Some Book” mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013, Bild: Tom Zander

Vorstellung von “Some Book” mit einer Lesung von Michael Schirner, Berlin 2013, Bild: Tom Zander

2012 gründeten wir die gemeinnützige Schirner Zang Foundation Berlin. Zweck der Foundation ist die Förderung von Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung sowie dem internationalen Kulturaustausch. Diesen Zweck verwirklicht die Foundation insbesondere durch die Beschaffung und Weiterleitung von Mitteln für ihre Förderprojekte.

Ein Projekt der Schirner Zang Foundation Berlin ist „Die Akademie fürs Denken mit dem Knie“. Die Akademie hat ihren Sitz im Kunstzentrum – dem Galeriendistrikt und der Museumsinsel – von Berlin Mitte in der Auguststraße 6.

Ich komme zum Programm der Akademie für Führungskräfte.

Die 24-Session mit dem „Dinner for the Mind“:

Wir laden die besten Köpfe aus Wirtschaft und Wissenschaft für 24 Stunden zusammen mit begnadeten hochbegabten Künstlern und inspirierenden Meisterdenkern zum „Dinner for the Mind“; in 24 Stunden werden sich Denken, Fühlen und Handeln der Gäste kategorisch verändern: Sie werden lernen, mit dem Knie zu denken, sie werden die Welt mit anderen Augen sehen, sie werden auf Ideen kommen, die die Welt verändern, sie werden erleben, dass nichts unmöglich ist und alles geht, wenn es geht.

Ich komme zu den Programmen der Akademie für die kunst- und kulturinteressierte
Öffentlichkeit. Das sind zum eine regelmäßige Ausstellungen und Vorträge der an den Sessions beteiligten Künstler und Denker. Das ist zum anderen ein jährliches Symposium.

Das Future LAB der Akademie fürs Denken mit dem Knie:

Jedes Jahr soll in Berlin ein 3-tägiges Symposiun stattfinden: das Future LAB, eine Zukunftswerkstatt für die interdisziplinäre, interkulturelle, internationale Arbeit an Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Im LAB arbeiten Künstler und Denker mit Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft an Lösungen für die Verbesserung der Welt von morgen. Die Ergebnisse der LABs werden in Vorträgen und Podiumsdiskussionen, Ausstellungen und Publikationen vorgestellt. Im LAB der Akademie fürs Denken mit den Knie lernen Nicht-Künstler von Künstlern und umgekehrt.

Vielleicht schafft es „Die Akademie fürs Denken mit dem Knie“, dass es in Zukunft nicht nur mehr Werbung gibt, die gute Kunst ist, sondern dass unsere Welt etwas schöner, angenehmer und besser wird.

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